GITARRENUNTERRICHT-HAMBURG

Westerngitarre

Folk- und Westerngitarre 

Westerngitarre (Dreadnought-Korpus)

Bei der Westerngitarre sind die Saiten aus Stahl und haben eine wesentlich höhere Saitenspannung als Nylonsaiten. Der Hals ist ähnlich wie bei einer E-Gitarre meist schmal und enthält – wie bei fast allen Stahlsaitengitarren – häufig einen spannbaren Stahlbogenkern, um die Gegenspannkraft des Holzhalses gegenüber dem Zug der Stahlsaiten zu korrigieren. Eine Westerngitarre hat in der Regel 6 Saiten (selten auch 7 oder 12). Der Korpus ist meistens deutlich größer als bei der klassischen Gitarre. Das Griffbrett ist gewölbt. Man unterscheidet verschiedene Formen: Dreadnought, Jumbo, Grand Auditorium, Auditorium und Parlour. Die Decke besteht in aller Regel aus Zeder- oder Fichtenholz. Für Zarge und Boden können verschiedene Hölzer eingesetzt werden (Amerikanisches Nußbaumholz, Palisander, Mahagoni, Zebrano, Padouk etc.). Einige Hersteller bieten allerdings auch Instrumente an, deren Korpus ganz oder zum Teil aus hochwertigen Verbundwerkstoffen besteht. Federführend in der Entwicklung dieser Bauweise war Charles Kaman, Gründer der Firma Ovation.

Im Gegensatz zur klassischen Gitarre (Nylonsaiten) treten bei der Folk-/Westerngitarre durch die Verwendung von Stahlsaiten wesentlich höhere Zugkräfte auf, die durch eine veränderte Decken- und Bodenverbalkung (Bracing) stabilisiert werden. Hier findet das sogenannte X-Bracing oft Anwendung. Der Name resultiert aus der Form zweier sich direkt unterhalb des Schallochs kreuzenden Stabilisierungsleisten. Um die Ansprache des Instrumentes zu verbessern, wird oft auch das „Scalloped X-Bracing“ verwendet. Hierbei werden die Leisten der Gitarrendecke an verschiedenen Stellen verjüngt, um bestimmte Resonanzen des Instrumentes zu verstärken oder abzuschwächen. Dieser Bearbeitungsvorgang kann nur von einem erfahrenen Gitarrenbauer durchgeführt werden, da er für jede Gitarre individuell durchgeführt werden muss. „Scalloped Bracing“ ist daher vorwiegend bei qualitativ hochwertigen Instrumenten zu finden. Erfunden wurde dieses Beleistungssystem von dem Gitarrenbauer Christian Friedrich Martin, der im 19. Jahrhundert in die USA auswanderte, und dort die „Martin Guitar Company“ gründete. Nach den von Martin entwickelten Konstruktionsprinzipien werden bis heute nahezu alle Stahlsaitengitarren gebaut.

Die Folk-/Westerngitarre hat einen sehr hellen Klang, der durch das Benutzen eines Plektrums (Plektron) noch brillanter ist.

Im Folkbereich wird gelegentlich eine 12-Saiten-Gitarre benutzt. Bei dieser Gitarre liegt neben den vier tiefsten Saiten (E, A, d und g) eine zweite, dünnere Saite, die um eine Oktave höher gestimmt ist; die beiden Diskantsaiten (h und e') sind doppelt vorhanden. Diese zusätzliche Saiten ergeben einen volleren, hellen harmonischen Klang, durch leichte Verstimmung der Doppelsaiten gegeneinander kann auch ein Choruseffekt entstehen. Wegen der Doppelbespannung erfordert die 12-Saiten-Gitarre deutlich mehr Kraft in der Griffhand.

Heutzutage sind viele Westerngitarren mit einem Tonabnehmer (häufig ein im Steg einbebauter Piezo-Tonabnehmer), Vorverstärker mit Klangregelung und einem Verstärkeranschluss ausgerüstet.

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